WingTsun ist eine alte chinesische Kampfkunst. Sie wurde vor rund 250 Jahren von einer Frau entwickelt und nach ihrer ersten Schülerin benannt: Ihr Name, Yim WingTsun, bedeutet "schöner Frühling". Ziel war es, Zivilisten eine wirkungsvolle Verteidigungsmöglichkeit in die Hand zu geben. Wing Tsun steht in der Tradition des Taoismus. "Tao" ist in der chinesischen Philosophie der "Weg". Er bezeichnet die ständige Bewegung, das Wachsen, Blühen und Vergehen.
Von der Nonne Ng Mui über Yim Wing Tsun und weitere Generationen wurde das Wing-Tsun-System geheim weitervermittelt.
Erst Großmeister Yip Man machte diese Verteidigungsmethode der Öffentlichkeit zugänglich, indem er eine Wing-Tsun-Schule eröffnete und Schüler aufnahm.
Dr. Leung Ting Sijo Leung Ting ist der auserwählte Schüler, den der verstorbene Großmeister Yip Man noch aufnahm, nachdem er sich schon offiziell vom Unterricht zurückgezogen hatte.
Leung Ting war es, der von Yip Man die Technik erlernte, die dieser in seiner letzten Periode konzipierte (Yip Mans Altersstil).
Nach über 25 Jahren unermüdlicher Praxis in Forschung und Lehre unterscheidet sich Leung Tings Auffassung vom Wing Tsun ganz erheblich von den Theorien der Yip Man - Schüler der früheren
Perioden.
Um diese unterschiedliche Auffassung auch optisch deutlich zu machen, nennt Leung Ting das von ihm unterrichtete System "WingTsun".
Damit benutzt er eine andere Schreibweise als die Yip Man - Schüler, die ihre Methode etwa "Wing Chun" oder "Ving Tsun" schreiben.
Dr. Keith R. Kernspecht ist der Vater des WT in Europa. Seine Begeisterung für Kampfkunst und Körperentwicklung hat Keith R. Kernspecht frühzeitig entdeckt. Schon zu Schulzeiten gehörte die Lektüre der damals in Deutschland noch wenig populären Literatur über asiatische Selbstverteidigungskünste zu seinen Hauptbeschäftigungen.
Schon Ende der fünfziger Jahre hatte Keith R. Kernspecht mit Freistilringen, Catchen, Jiu-Jitsu und Judo begonnen. Dann folgten Kempo, Shaolin-Kung Fu, Shotokan- und Wado-Ryu-Karate, Ko-Budo, Taekwon-Do, Aikido, Escrima (philippinischer Stock- und Messerkampf) und diverse thailändische Kampfkunstdisziplinen. 1967 gründete Kernspecht schliesslich den legendären Budo-Zirkel, eine eigene Schule, die sich als erster deutscher Sportverein auch dem chinesischen Kung Fu widmete. 1982 gründete Kernspecht die WingTsun-Akademie auf Schloss Langenzell bei Heidelberg. Mittlerweile gibt es rund 2.000 Schulen allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz.